Filmliste
Der junge Dokumentarfilm.
Zwischen Ausbildung und Markt
Absolut Warhola
D 2001. Regie: Stanislaw Mucha, Kamera: Susanne Schüle, Format: 35mm, 80 min
Irgendwo im Nirgendwo, im "ruthenischen Bermuda-Dreieck" zwischen Slowakei, Polen und der Ukraine, steht das einzige Pop-Art-Museum Europas. Stanislaw Muchas dokumentarische Komödie spürt in Medzilaborce und im Nachbardorf Miková den Wurzeln der amerikanischen Pop-Ikone Andy Warhol nach, dessen Sippe schon immer hier lebte und immer hier leben wird. Die Tanten, Vettern und Kusinen haben Zeit im Übermaß, sie haben Schnaps und haben einander, sie haben keine Arbeit -aber sie haben jeder eine eigene vage Ahnung von Warhol.
Aufnahme
D 2001. Regie: Stefan Landorf. Format: 35mm, 89 min.
Der Tagesablauf in einem allen High-Tech-Standards genügenden Krankenhaus - von der durchorganisierten Blutentnahme, über die durchorganisierte Großküche, die Bettendesinfektion, die Abfallbeseitigung - bis hin zum nicht weniger funktionellen Verhältnis von Arzt und Patient, der ausschließlich als Behandlungsgegenstand gedacht werden kann.
B-side
D 2002. Regie: David Spaeth, Format: Beta SP, 55 min.
Es geht um drei Typen um die 30, in drei Großstädten, in Europa - und es geht um HipHop. Der Film zieht eine vergleichende Linie durch Europa. Von Tin, der in St.Petersburg wohnt, über KörperKlaus in Berlin, zu Ashem in Marseille. B_side ist die Geschichte von Anti-Stars, die HipHop als Gefühl, trotz ausbleibendem kommerziellem Erfolg leben und sich damit der Perspektivlosigkeit widersetzten, die sie umgibt..
Das Haus der Regierung
D/RUS 1997-2002. Regie: Christiane Büchner, Format: Beta SP, 110 min.
Im Zentrum des Films steht ein großer Wohnkomplex, der Ende der zwanziger Jahre für die Partei- und Staatselite in Moskau gebaut wurde. Durch die Erzählungen der Bewohner wird nicht nur das Leben in diesem außergewöhnlichen Gebäude dokumentiert, sondern auch eine sehr persönliche Geschichte der Sowjetunion nachgezeichnen.
Der Tag, der in der Handtasche verschwand
D 2000.Regie: Marion Kainz, Format: Beta SP, 30 min.
Frau Mauerhoff wird es unheimlich. In eindringlichem Flüsterton erzählt sie, dass etwas Unfassbares vor sich geht. Was sie nicht weiß, ist, dass sie ihr Gedächtnis verliert und neuerdings in einem Duisburger Heim lebt. Die Kamera scheint ihre Verbündete zu sein, und sie steht mit ihr in ständigem Dialog. Die Filmemacherin Marion Kainz ist der einzige Fixpunkt in dieser verstörenden Welt.
Dran Drauf Drüber
D 2001. Regie: Lilly Engel, Format: Beta SP, 82 min.
Zwei der ersten Frauen bei den Kampftruppen der Bundeswehr während ihrer Grundausbildung auf der Schwäbischen Alp. Die Erwartungen von Martina Müller und Marita Meister werden im Kasernenalltag auf eine harte Probe gestellt. Während Marita Meister mit den Gegebenheiten bestens zurecht kommt und zur "Vorzeigerekrutin" avanciert, geraten die Berufswünsche von Martina Müller in Gefahr. Nach der Beurteilung ihrer Vorgesetzten ist sie den körperlichen Anforderungen nicht gewachsen.
Dreckfresser
D 2000. Regie: Branwen Okpako, Format: 35mm, 75 min.
Sam Meffire ist Sachsens berühmtester Polizist. Als Schwarzer wurde er ein Symbol für ein multikulturelles Deutschland. Leider ist Deutschland nicht wirklich so multi-kulturell und Sam nicht wirklich der Polizisten-Typ. "Branwen Okpakos Film geht über ein Portrait weit hinaus. Dreckfresser ist vielmehr ein Stück Sittenbild der neunziger Jahre aus Deutschland." (aus der Jury-Begründung des Nachwuchspreises "First Steps")
Drei Momente mit Lisa
D 2001. Regie: Isabel Alvarez, Format: Beta SP, 10 min.
Lisa kommt aus der Dominikanischen Republik. Seit drei Jahren hat sie einen Job in Düsseldorf. Hier lebt sie und träumt von einem Friseursalon in der Karibik.
Heldentod
D 2001. Regie: Britta Wauer, Format: Beta SP, 60 min.
Bei der größten Massenflucht in der Geschichte der Berliner Mauer kommen im Oktober 1964 insgesamt 57 Menschen durch einen Tunnel in den Westteil der Stadt. Monatelang graben Fluchthelfer am längsten Fluchttunnel Berlins. Bevor die letzten Flüchtlinge durchkommen, entdeckt die Grenzpolizei die Fluchtaktion und eine Schießerei beginnt. Flüchtlinge und Helfer erreichen die andere Stadthälfte unverletzt; tot aber ist ein Grenzsoldat: der 21 Jahre alte Unteroffizier Egon Schultz. Die DDR erklärt ihn zum Volkshelden. Jedes Kind in der DDR kennt den Namen des jungen Mannes. Mehr als 10 Jahre nach der deutschen Einheit wurden jetzt Dokumente gefunden, die belegen, dass der junge Grenzsoldat im Kugelhagel versehentlich vom eigenen Kameraden erschossen worden ist.
Himmelreich
D 2002. Regie: Jan Bosse, Format: 35 mm, 24 min.
"Die vier Dauercamper des Campingplatzes Himmelreich haben mit mir zusammen einen Film gemacht. Zwischen ihren Wohnwagen steht noch ein altes Kino. "Dirty Dancing" war der letzte große Hit. Grund genug, es mal wieder richtig Krachen zu lassen. Herausgekommen ist die Behauptung, dass es gestern und morgen so ist wie es war und eigentlich doch alles anders bleibt." (Jan Bosse)
Howrah Howrah
D 2001. Regie: Till Passow, Format: 35 mm, 26 min.
Howrah Station ist der Hauptbahnhof von Kalkutta und einer der größten Bahnhöfe Asiens. Er ist weit mehr als ein Knotenpunkt für Durchreisende und Warentransporte; Howrah Station steht sinnbildlich für den Kreislauf des Lebens einer indischen Großstadt: ein Ort von außergewöhnlicher Intensität und extremen Gegensätzen. Der Film ‚Howrah Howrah' führt an diesen Ort, voller Leben, Bewegung, Freude und Leid, der die Vielschichtigkeit Kalkuttas und das anarchisch seinen Weg bahnende Chaos in dem Mikrokosmos des Bahnhofs erlebbar macht.
Passage Permanent
D 2002. Regie: Dieter Stürmer, Format: Beta SP, 43 min.
"La danse du temps" ist das neue Stück des "Ballet Atlantique" in La Rochelle, Frankreich. Der Zuschauer hat Teil an der Entwicklung der Choreographie durch das Ensemble und erlebt ein ungewöhnliches Miteinander von Tänzern verschiedener Generationen. All dies wird auf eine assoziative, experimentelle Filmebene geführt.