LaDOC Lecture: REVISITED
Helke Sander
am 1. September von 10 bis 17 Uhr im Filmhaus Köln
In den zwei kommenden Lectures lädt LaDOC zwei Regisseurinnen und eine Kamerafrau ein, die mit ihren Filmen schon einmal bei LaDOC zu Besuch waren. Alle drei haben seit Jahrzehnten gesellschaftliche Verhältnisse in den Blick genommen und wichtige Impulse gesetzt. Die dfi und das Filmbüro NW kooperieren bei beiden Veranstaltungen.
Gäste sind im September die Regisseurin Helke Sander, zentrale Figur der zweiten deutschen Frauenbewegung, und LaDOC-Mitglied Claudia Richarz sowie die Film- und Medienwissenschaftlerin Borjana Gaković. Im November erwartet LaDOC die Regisseurin und Hebamme Katja Baumgarten sowie die lange Zeit einzige Kamerafrau für Dokumentarfilm in Deutschland, Gisela Tuchtenhagen. Wir freuen uns mit LaDOC auf die Filme und die Gespräche mit ihnen.
Programm
10:00 Einlass
10:30 »Helke Sander: Aufräumen«
Anschließend Filmgespräch mit Helke Sander und Claudia Richarz. Moderation: Bettina Braun und Borjana Gaković
13:00 Pause mit Snacks
14:00 Vortrag von Borjana Gaković:
»Helke Sander im Kontext der feministischen Filmgeschichte und Filmgeschichtsschreibung«
14:45 »Die Deutschen und ihre Männer«
17:00 Ende
Ort: Filmhaus Kino Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln
Preis für die Tagesveranstaltung inkl. Mittagessen: 12 €, ermäßigt 6 €
Tickets hier
Die Filme
»Helke Sander: Aufräumen«
(82 min, D 2023, von Claudia Richarz)
Helke Sander ist eine der zentralen Protagonist:innen des neuen deutschen Films. Mit ihrer legendären ‘Tomatenrede‘ initiierte sie 1968 die zweite deutsche Frauenbewegung. In ihren Spiel- und Dokumentarfilmen wirft sie einen radikalen Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse. Dabei ist sie oft selbst vor der Kamera zu sehen: ein Glücksfall für die dokumentarische Erzählung ihres bewegten Lebens.
https://helkesanderfilm.de
„Mit über achtzig Jahren macht sich Sander, eine Agentin des Aufruhrs und der Systemstörung, ans ‘Aufräumen‘. Wie einflussreich und bedeutsam ihre Arbeit auch für jüngere Menschen ist, lässt sich in dem Dokumentarfilm beobachten.“
Esther Busse, filmdienst
„Ein ungeheuer intensives und materialreiches Porträt einer der bedeutendsten deutschen Filmemacherinnen und Pionierin des Feminismus.“
Silvia Hallensleben, epd film
»Die Deutschen und ihre Männer«
(97 min, D 1989, von Helke Sander)
Lieschen Müller sucht einen Mann. In Bonn. Dafür konfrontiert sie Politiker, Taxifahrer oder Polizisten mit Fragen, vor allem immer wieder zum Thema Vergewaltigung. Sie will wissen, was in der deutschen Hauptstadt, 20 Jahre nach Beginn der zweiten Frauenbewegung, bei den Männern angekommen ist. Der Film, eine Mischung aus Doku und Spielfilm, zeichnet ein Bild der Männerwelt 1989 – und heute?
Er lief 2024 auf der Berlinale in einer Retrospektive. Jede Vorstellung war ausverkauft.
„Helke Sanders satirischer und teils fiktionalisierter Dokumentarfilm »Die Deutschen und ihre Männer – Bericht aus Bonn« kam 1989 raus, ist aber aktueller (und lustiger) denn je. Witze über heterosexuelle Männer kommen schließlich nie aus der Mode – und angesichts der Tatsache, dass die im Film angeführten geschlechtergerechtigkeitsspezifischen Thematiken heute, gut 35 Jahre später, immer noch genauso wild debattiert werden wie damals, ist Lachen wohl auch die gesündeste Reaktion. Sonst käme man (frau) aus dem Heulen ja gar nicht mehr raus.“
unauf.de
Eine Veranstaltung von LaDOC Filmnetzwerk, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Kulturamt der Stadt Köln. In Kooperation mit Filmbüro NW, dfi - Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW, Choices und LETsDOK.