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v8.dfi20

Sichtbar machen.
Politiken des Dokumentarfilms

herausgegeben von Elisabeth Büttner, Vrääth Öhner, Lena Stölzl
Band 20, Texte zum Dokumentarfilm, hg. von der dfi - Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW

ca. 270 Seiten, BR, zahlr. Abb, s/w, € 24,00, SFr 37.70
ISBN: 978-3-940384-96-6

Mit Beiträgen von Emmanuel Alloa, Hito Steyerl, Tobias Hering, Anke Zechner, Julia Bee, Ute Holl, Karin Harrasser, Valentin Mertes, Britta Hartmann, Ulrich Meurer, Nanna Heidenreich, Guido Kirsten, Bastian Blachut, Eva Hohenberger, Lena Stölzl und Vrääth Öhner.

"Der Film zeigt nicht nur Bilder, er umgibt sie auch mit einer Welt." Gilles Deleuze zufolge zeigt sich das Verhältnis von Bild und Welt vielgestaltig. Dieser Heterogenität entsprechend lassen sich die dokumentarischen Formen des Sichtbarmachens deuten. Zum Kernbestand dokumentarischer Ästhetik wie dokumentarischer Politik gehört es, Aufmerksamkeit dorthin zu lenken, wo sie zuvor fehlte.

Vor dem Hintergrund einer offenbar unentrinnbar mit Machtmechanismen und Erkenntnisansprüchen verknüpften Sichtbarkeit diskutiert der Band "Sichtbar machen. Politiken des Dokumentarfilms" grundlegende Fragen und Problemlagen. Sie betreffen mediale Aspekte wie Bild, Stimme und Sprache ebenso wie die strategischen Dispositive des Bezugs zur Realität sowie der stets instabilen, dafür umso dynamischeren Wahrheitsproduktion im Dokumentarfilm.
Insbesondere werden dabei dokumentarische Verfahren in den Fokus gerückt, die eine politisch verstandene Sichtbarkeit erst herstellen und zugleich in Frage stellen. Sichtbarkeit wird von diesen Verfahren nicht einfach als empirische Eigenschaft von Gegenständen verstanden. Vielmehr erzeugen sie komplexe Beziehungen zwischen dem Sichtbaren / Sagbaren und dem Unsichtbaren, den Sphären der Worte, Dinge und Körper, den Gesten der Disjunktion und jenen der Verbindung, den Praktiken der Erfassung von Gegenwart und der Erinnerung.


Inhalt

Bild: Warten, Entfernen
Stimme: Ermächtigen, Unterbrechen
Verfahren: Mischen, Unterscheiden
Fiktion: Hervorbringen, Bestreiten
Realität: Spielen, Riskieren
Regime: Erfassen, Freisetzen


„ …Und in der Tat: Viele der Beiträge finden Wege, scheinbar bekannte Bilder neu zu denken oder widmen sich gleich Phänomenen, die zunächst marginal erscheinen mögen, während der Lektüre aber plausibel werden . […] ‚Sichtbarmachen# ist ein wertvoller Beitrag, um über die Implikationen der Bilder nachzudenken, die wir in dokumentarischen Filmen sehen. Ein Band, den zu lesen, man sich trauen sollte.“
Fabian Tietke in der freitag, Nr. 22, vom 31. Mai 2018


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